Wer kennt das nicht!? Aber wir wollen ja nicht auf die Toilette, sondern schön Klarinette spielen.
Atemstütze = Kontrolliertes Ausatmen
Den Atem stützen zu können, beschreibt schlicht die Fähigkeit, Luft kontrolliert und wohl dosiert ausatmen zu können = blasen zu können.
Clevere Sache, wenn man ein Blasinstrument spielen möchte. Und wenn man sich diese Definition mal auf der Zunge zergehen lässt, dann erkennt man sehr schnell, dass das mit „tief“ und “Druck„ vielleicht doch nicht so schlau ist.
Drei bis vier fingerbreit unterhalb des Brustbeins seine Energie sammeln und die Luft von da aus blasen. Nicht verspannen, lediglich anspannen, immer beweglich bleiben. Das war es schon.
Es gibt im Wesentlichen zwei Energiezentren, die für das Blasen entscheidend sind, wovon sich das eine knapp oberhalb der Schamgegend befindet. Wenn die Atemstütze von dort ausgeht, ist der Nachteil der, dass sie in den Hals und auf die Zungenwurzel drückt. Die Folge: Der Hals macht zu und eine schnelle Artikulation wird erschwert.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein sehr wichtiges Kraftzentrum des menschlichen Organismus: Der „Hara“ sitzt dort, das Kraftzentrum fernöstlicher Lehren. Karatekämpfer holen sich von dort ihre unglaubliche Kraft und Körperbeherrschung. Auch die Gewichtheber stemmen ihre Gewichte mit Hilfe dieses Kraftzentrums und es gibt etliche weitere Beispiele ... Aber wie leicht zu erkennen ist, dient dieses Zentrum mehr unmittelbarer Arterhaltungstriebe, denn sensibler Ausdrucksformen - was für ein Wort, das passend und unpassend zugleich ist!
Nun zum zweiten, wesentlichen Energiezentrum, welches wie bereits beschrieben drei bis vier fingerbreit unterhalb des Brustbeins liegt: der „Solarplexus“ oder auch das „Sonnengeflecht“ genannt. Geht die Atemstütze von dort aus, drückt sie nicht auf Hals und Zungenwurzel, was selbstverständlich ein deutlicher Gewinn ist!
Blöderweise hat jeder von Kindesbeinen an gelernt, vorwiegend das untere Energiezentrum zu benutzen und leider fast gar nicht das obere.
Folgende Übungen sollen unser Körperbewusstsein sensibilisieren:
Die Übertragung auf die Klarinette oder auch ein anderes Blasinstrument sollte schließlich nicht mehr schwer fallen. Vielleicht interessiert es ja den ein oder die andere und probiert ein wenig davon aus.
Viel Spaß!!!